„…weil Kaffeemaschinen mittlerweile als Vorzeigeobjekt in der Küche oder im Büro dienen, sehen sie entweder wie veredelte Dampf-Lokomotiven oder wie Star-Treck-Barock-Altäre aus. In diesem Kontext ist die Kaffeemaschine WMF1 eine begrüßenswerte Erscheinung. Sie ist ein offensichtlich gelungener Versuch, formell auf die Wurzel des Deutschen Designs zurück zu kommen und dies wundert nicht – schließlich ist sie vom Designafairs gestaltet worden. Ein kompaktes Gehäuse, sachlich und Weiß, eine einzige Bedienungstaste, mittig und rund und eine selbsterklärende Bedienbarkeit. Diese wird durch die farbig abgesetzte Mulde für die ad hoc entworfene Tasse betont.
Die Kriterien einer guten Affordance, des amerikanischen Neuworts für das offensichtliche Verhältnis zwischen Gestalt und Funktion, wurden hier am besten erfüllt. Das Gerät versteht sich eindeutig als „Heißgetränkemaschine“ – für selbstbefriedigende Individualisten allerdings. Nur eine Tasse Kaffee kann zubereitet werden, und zwar ausschließlich in der mit dem Gerät gelieferten Porzellantasse – eine andere passt nicht rein. Genau hier liegt der konzeptionelle Knackpunkt dieser „Kaffeemaschine und Design-Objekt in einem“. Als Kaffeemaschine gesehen ist sie in Wirklichkeit nicht perfekt, als Designobjekt betrachtet ist sie am schönsten so…….Insofern scheint die WMF1 die altbackene, irreführende These bestätigen zu wollen, Design sei genau das, was mehr kostet, weniger leistet und dabei ein bisschen schöner aussieht.“ Auszug aus dem Handelsblatt 16.07.2007