Der Pionier des Fotojournalismus Cornell Capa ist am Freitag im stolzen Alter von 90 Jahren gestorben. Er habe seit Jahren an Parkinson gelitten und sei friedlich in seiner Wohnung in New York gestorben.
Capa hatte als einer der ersten Fotografen besonders gezielt die starke Aussagekraft von Fotos zur Wiedergabe sozialer Verhältnisse genutzt. Von 1946 bis 1954 arbeitete er bei der legendären US-Illustrierten „Life“, danach trat er der Pariser Agentur Magnum bei, die von seinem Bruder, Henri Cartier-Bresson und anderen gegründet worden war.
Berühmt wurde der in Ungarn am 19. April 1918 als Cornell Friedmann geborene Journalist mit seinen einfühlsamen Fotoreportagen von der Zerstörung der Kultur der Ureinwohner in Südamerika, geistigen Entwicklungsverzögerungen bei Kindern, der alternden US-Bevölkerung, dem jüdischen Erbe und jungen Unternehmern an Wall Street. In den 60er Jahren produzierte er Bild-Essays über die russische orthodoxe Kirche, die Moskauer Ballettschule, Israel im Sechstagekrieg sowie den Wahlkämpfen von John F. Kennedy und Robert Kennedy. Er entwickelte das Konzept des «betroffenen Fotografen» (»concerned photographer»).
Das von ihm 1974 gegründete ICP leitete er bis 1994. Capa habe «unsere Augen für die Kraft des fotografierten Bildes als einem Mittler des Wandels» geöffnet, schrieb das ICP in einer Würdigung.
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