Weimar - Design Studium

Weimar - Bauhaus Universität Weimar

Studiengänge:

 

Fakultät Gestaltung

Die Gründung der Fakultät Gestaltung im Herbst 1993 durch Lucius Burckhardt ist als konsequentes Resultat von Überlegungen und Konzepten zur kreativen Praxis und deren Vermittlung zu sehen.

» Kursangebote Grafik & Design - hier kostenlose Infos anfordern!


Gerade in Weimar, der Hauptstadt deutscher Klassik, wurden neben der Bewahrung etablierten Kulturgutes auch neue Formen des Kunstunterrichts propagiert, als deren herausragendste und innovativste Form das Bauhaus in Erscheinung trat.

80 Jahre nach Errichtung dieser weltberühmten Institution gilt es aber, im Lichte der Gegenwart die wesentlichen Unterschiede des Unterrichts anzusprechen. Der seit einigen Jahrzehnten zu konstatierende Verzicht auf letzte und allgemein gültige Wahrheiten und Lösungsvorschläge fordert den Kreativen mehr denn je, Sinn und Zweck seiner Initiativen und Maßnahmen zu überdenken und den optimalen Einsatz seiner Mittel zu finden.

Dieses verstärkte Problembewusstsein lässt sich dabei in allen Sparten beobachten, von den so genannten angewandten Bereichen bis zur »freien« Kunst, von der Formgebung der Alltagskultur bis zur Inkarnation geistig philosophischer Inhalte. Vielfach sind Thematik und mediale Möglichkeiten aber auch grenzüberschreitend, ähnlich oder sogar identisch.

Fakultät Medien

Wohl kaum eine Universität in Deutschland dürfte der wissenschaftlichen und künstlerischen Auseinandersetzung mit Medien ein größeres Gewicht beimessen. An der 1996 eingerichteten Fakultät Medien begegnen sich Geisteswissenschaftler und Ökonomen, Informatiker und Naturwissenschaftler, Künstler und Gestalter. Gemeinsam tragen sie der wachsenden Bedeutung der Medien Rechnung. Die Fakultät praktiziert damit im Kleinen die Philosophie der gesamten Universität: Vernetztes Denken und der Blick über die Disziplinen hinaus stehen im Vordergrund.

Das Weimarer Studienprogramm bildet kreative und wissenschaftlich arbeitende Medienschaffende aus. Schwerpunkt ist das Projektstudium - an der Schnittstelle von Lehre und Forschung erarbeiten Studierende gestalterische und analytische Lösungen für offene Fragen. Die Modularisierung der Lehre ermöglicht die Ausrichtung des Studiums an den eigenen Interesen und aktuellen Entwicklungen der beruflichen Praxis.

Eine Reaktion auf die sich ändernden Bedingungen eines internationalen Medienmarktes war die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge 2003. Darüber hinaus gibt es auch weltweite Kontakte zu renommierten Partnern: Seit 1998 gibt es das gemeinsame Studienprogramm "Europäische Medienkultur" mit der Université Lumiére Lyon II; das Programm "Integrated International Media Art and Design Studies" mit der Tongji-Universität Shanghai wird zum Wintersemester 2005/2006 starten.

In den Studiengängen Mediengestaltung, Medienkultur und Mediensysteme werden zur Zeit 850 Studierende von 22 Professuren und Bereichen betreut, ein weiterer Ausbau ist geplant.

Diplomstudiengang Freie Kunst

Das Studium der Freien Kunst soll zu selbständigem und verantwortlichem künstlerischen Schaffen führen.

Eine Besonderheit des Studiums der Freien Kunst an der Fakultät Gestaltung besteht in den Schnittmengen mit den Studiengängen Visuelle Kommunikation und Produktdesign. Dies eröffnet Möglichkeiten eines individuell und interdisziplinär ausgerichteten Studiums.

Im Studiengang Freie Kunst kann u.a. in folgenden Bereichen studiert werden:
(Experimentelles) Zeichnen, konzeptuelle und experimentelle Fotografie, Objektkunst, Konzeptkunst, Performance, Installation und Kunst im öffentlichen Kontext. In allen Bereichen werden sowohl klassische, als auch moderne und außergewöhnliche Materialien, Medien und Techniken eingesetzt.

In themenorientierten Projekten, durch individuelle Atelier-Arbeiten und durch interdisziplinäre öffentliche Projekte erlernen Studierende der Freien Kunst konzeptionelle, experimentelle und klassische künstlerische Arbeitsweisen. Umfassende technische und künstlerisch-handwerkliche Fähigkeiten werden in Form von Workshops, Werkstattkursen und Fachkursen vermittelt.

Die Kenntnis des Kunstbetriebs fördert die Sicherheit im künstlerischen Handeln. Ein Bestandteil des Studiums sind daher Projekte und Kontakte, die über das Hochschulatelier hinausgehen.

Diplomstudiengang Produkt-Design

Mit der technischen Entwicklung modifizieren sich die Anforderungen an Produktdesigner häufiger, als dass es möglich wäre, die Ausbildung an einem langfristig fixierten Berufsbild zu orientieren. Das Studium konzentriert sich auf die konzeptionelle Reflexion der Gestaltung. Das Produkt kann der Entwurf eines Gebrauchsgegenstandes sein, Serviceleistungen, die Gestaltung technischer Systeme, aber auch Studien und historisch-theoretische Abhandlungen.

Die Projektarbeit in den Arbeitsfeldern Industrial Design, Interface Design, Ausstellungs- und Möbeldesign nimmt im Studium eine zentrale Stellung ein. Der interdisziplinäre Charakter des Studiums zeigt sich in der zunehmenden Aufhebung der Grenzen zwischen Gegenständen und Medien. Analog zum Ausbildungskonzept der Fakultät Gestaltung werden auch Projekte und Inhalte aus anderen Studiengängen (Visuelle Kommunikation, Freie Kunst) integriert. In Werkstätten und Fachkursen werden traditionelle Techniken im Umgang mit Holz, Metall oder Gips, aber auch digitale Techniken vermittelt.

Die gestalterische Ausbildung ergänzt ein breites wissenschaftliches Lehrangebot innerhalb der Fakultät Gestaltung (Geschichte und Theorie des Designs, der Kunst, der Architektur sowie der Ästhetik) sowie Seminare, die der theoretischen Reflexion und Unterstützung des gestalterischen Arbeitens dienen.

Diplomstudiengang Visuelle Kommunikation

Das Tätigkeitsfeld des VK-Designers ist geprägt durch die oft termingebundene Aufbereitung vielfältiger Informationen und ihre kreative Umsetzung in Bilder, Grafiken und Texte für den Gebrauch in den öffentlichen Medien. Druckerzeugnisse aller Art, aber auch akustische, filmische oder multimediale Produktionen kommen dabei als Informationsträger in Frage.

Es gehört zur Berufspraxis, inhaltliche Konzeptionen für unterschiedliche Aufträge zu entwickeln, z.B. Werbekampagnen, Leitsysteme, interaktive Präsentationen oder Erscheinungsbilder für Produkte, Firmen und Institutionen. Arbeitsschwerpunkte finden sich in den Kommunikations- und Medienbereichen in Kultur, Bildung, Wirtschaft und Verwaltung.

In Weimar gruppiert sich die VK-Ausbildung um die Bereiche Fotografie, Text-Konzeption, Typografie und bewegtes elektronisches Bild. Computerisierte Entwurfs- und Ausgabewerkzeuge spielen hierbei eine wichtige Rolle. Das Studium der gestalterischen Praxis ergänzt ein wissenschaftliches Lehrangebot:„Geschichte und Theorie der Visuellen Kommunikation.“

Master-Studiengang Kunst im Öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien

Ziel dieses Studiengangs ist es, die Studierenden auf die besondere Situation der bildenden Kunst im Umgang mit und in der Öffentlichkeit vorzubereiten und sie zu wirksamen künstlerischen Eingriffen in diesem Kontext zu befähigen. Der Umgang mit neuen Medien ist genauso in der Definition des öffentlichen Raumes enthalten, wie auch urbane Gestaltungen, Landschaftskunst und nicht zuletzt Kunst am Bau. Dieser Studiengang wird zweisprachig (deutsch/englisch) durchgeführt, deshalb sind sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache notwendig.

Ein Schwerpunkt des viersemestrigen Studiums sind Interventionen im öffentlichen Raum wie temporäre Installationen, Skulpturen, Aktionen und Performances. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Integration von bildender Kunst in Architektur und Landschaft ebenso wie mit der Untersuchung der Kultur des Gedenkens, der Funktion von Mahnmalen und der Rolle von Denkmälern im öffentlichen Raum. Ausgangspunkte sind dabei die unterschiedlichen Auffassungen, Strategien und Interventionen von Künstlern, die heute im öffentlichen Raum arbeiten. Das Prinzip des Studiums in themenorientierten Projekten, die sich durch die Verbindung von Theorie und Praxis auszeichnen, wird auf postgradualem Niveau fortgesetzt. Aktuelle künstlerische und soziokulturelle Fragestellungen spielen dabei eine besondere Rolle in der Diskussion.