Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Studiengänge: Medienkunst, Kommunikationsdesign, Produkt-Design, Szenographie
Im Mittelpunkt des Studienangebots der HfG stehen der Studiengang Medienkunst und alle diesem Studiengang angehörigen
Studienelemente, die in die übrigen Studiengänge einbezogen und in Form von Projektstudien mit anderen Fächern
verbunden werden können.
Der Studiengang Medienkunst umfaßt ein breites Spektrum unterschiedlicher Kunstgattungen und unterschiedlicher
Medientechniken:
Neben den traditionellen Medien wie Fotografie und Film kommen die neuen Mediengattungen Video, Computergrafik und
die Animationstechniken sowie die 3-D-Simulation (Virtual Reality) hinzu. Die Medienkunst ist wie alle anderen
freien Künste bestimmt von der Ästhetik des autonomen Kunstwerks; in Verbindung mit anderen Disziplinen kann sie
jedoch in ein Dienstverhältnis treten. Zum Beispiel kann sie wesentlich beitragen zur Pädagogik (Hypermedia,
CD-Rom). Eine Videoskulptur ist ein autonomes Kunstwerk wie jede andere Skulptur; die Erlernung technischer
Fertigkeiten zu ihrer Herstellung sowie eine ästhetische Urteilskompetenz ist das Ziel der Ausbildung.
Die unterschiedlichen Medientechniken können schwerpunktmäßig erlernt werden, wobei nicht alle Gattungen der
Medienkunst im Laufe eines neunsemestrigen Studiums gleichwertig berücksichtigt werden können. So bildet der Komplex
Film/Trickfilm/Video, der Komplex Fotografie oder der Komplex Computergrafik/Animation/Simulation jeweils einen
Schwerpunktbereich, der im Studium eine entsprechende Akzentuierung erfahren kann.
Auch andere Kombinationen von Studienelementen sind möglich. Zum Beispiel bilden
Video/Videoskulptur/Videoinstallation, verbunden mit den Studienelementen Skulptur und Experimentalfilm einen
Studienschwerpunkt. Andererseits durchdringen die Studienelemente der Medienkunst alle anderen Studienfelder, was
ebenso für den Theoriestudiengang Kunstwissenschaft und Medientheorie gilt.
So bezieht z. B. der traditionelle Studiengang Szenografie entscheidende Innovationsimpulse aus Studienelementen der
Medienkunst oder gewinnt der Theoriestudiengang Kunstwissenschaft und Medientheorie seine anschaulichen Beispiele
und seine Neuorientierung aus der Medienkunst; sowohl die Gattungsbegriffe als auch die Herstellungsweisen bedürfen
einer neuen theoretischen Grundlegung am Beispiel der Medienkünste:
z. B. Leinwandbild und Monitorbild ("bewegtes Bild"), die "immateriellen" Künste; Videoskulptur und Plastik
etc.
Wie in allen anderen Studiengängen, so bezieht das Studienfeld Medienkunst Studienelemente anderer Studiengänge der
HfG oder externer Lehrveranstaltungen (Universität Karlsruhe) sowie Veranstaltungen von Lehrbeauftragten mit in die
Ausbildung ein: z.B. Medienkunst und Studienelement Urheberrecht (Copyright Video).
Das Studium im Schwerpunkt Kommunikationsdesign zielt darauf, die theoretischen und gestalterischen Grundlagen für
die komplexen Aufgabenfelder innerhalb der modernen Medienpraxis zu erwerben. Diese spiegelt sich in der Struktur
der Hochschule für Gestaltung wieder. Entsprechend werden unterschiedliche Medienbereiche und Studienschwerpunkte in
den Studienablauf Kommunikationsdesign eingebunden.
Kommunikationsdesign bezieht neben den Lehrveranstaltungen (Studienelementen) des Kernfachs z.B. Elemente der
"Malerei und Multimedia" ein; es übersteigt den traditionellen Rahmen des Faches und berücksichtigt sowohl die
interaktive Didaktik, Hypermedia, die AV-Systeme, aber auch die Videoanimation, das Fernsehdesign etc. Das Studium
gliedert sich inhaltlich in mehrere Bereiche, denen die einzelnen Veranstaltungen zugeordnet werden. Es sind
Veranstaltungen des Schwerpunktes Kommunikationsdesign und entsprechende Angebote der anderen Studienfelder und
Studienschwerpunkte.
In Studienarbeiten werden die erworbenen Kenntnisse bei der Bearbeitung eines Grafik-Designprojektes praktisch
angewendet oder in Form einer theoretischen Arbeit vertieft. Die Bearbeitung des Themas erfolgt einzeln oder als
Gruppenarbeit unter Anleitung bzw. Korrektur des Lehrenden. Studienarbeiten sollen auch fachübergreifend
durchgeführt werden. Praktika stellen den Bezug zwischen Hochschulstudium und Berufspraxis her und sind zusätzliche
Elemente des Studiums. Ein Grundpraktikum soll allgemeine Kenntnisse über den Anwendungsbezug der Visuellen
Kommunikation in entsprechenden Medien vermitteln. Ein Fachpraktikum soll studienbegleitend in die Praxis des
Design-Berufes einführen.
Die Schwerpunkte der Ausbildung an der HfG liegen in der interdisziplinären Ausrichtung des Studiums, insbesondere in
Kooperation mit den Fachbereichen Szenografie (Ausstellungs-Design), Grafikdesign (Interface, Verpackung) und
Architektur (Ausstellungs-Design); in der Einbeziehung neuer Technologien (digitale Medien, CAD/CAM, Video, Film,
3-D Simulation); in der umfassenden Modifikation der Produktgestaltung auf der Basis dieser technologischen
Möglichkeiten. Im Rahmen dieser konkreten Projektarbeit soll neben der Vermittlung der rein faktischen Grundlagen
auch ein intuitiv/emotionaler Zugang zur jeweiligen Aufgabenstellung angeregt und gefördert werden. Einen weiteren
Schwerpunkt bildet die Entwicklung individueller Projekte, die sich jeweils aus den spezifischen Begabungen ergeben.
Vorrang haben dabei solche Projekte, die nicht nur bestehende Elemente des Lehrangebots berücksichtigen, sondern die
darüber hinaus neue Perspektiven des Arbeitsgebiets aufzeigen (Formen der Präsentation, Produktvermeidung, Service
Design).
Die Berufsbilder, auf die sich die Ausbildung bezieht, sind derzeit im Wandel begriffen. Diese Entwicklung ist in
den neuen Schwerpunkten des Faches berücksichtigt, wie es an der HfG betrieben wird. Auch die Verbindung von Praxis
und Theorie stellt sich auf diesen Wandel ein, und die polyzentrische Ausbildung eröffnet ihrerseits den Zugang zu
neuen Berufswegen. Neben der klassischen Gestaltung seriell herzustellender Güter, werden von den Produkt Designern
zunehmend konzeptionelle Leistungen erwartet, die die vielfältigen Bedingungen unserer Industriekultur
berücksichtigen und kritisch darstellen. Zudem ergeben sich aus der zunehmenden Integration und Verbreitung medialer
Technologien ständig neue Arbeitsfelder für den Produkt Designer.
Der Inhalt des Hauptfachs Produkt-Design umfaßt gleichberechtigt praktische wie theoretische Aspekte der
Produktgestaltung. Die einzelnen Studienelemente sind einerseits in den künstlerischen, technischen und methodischen
Grundlagen zusammengefaßt, zum anderen in praxisorientierter Projektarbeit. Das Studium besteht aus
Pflichtveranstaltungen, die vor der Zulassung zu den Prüfungen absolviert sein müssen; hinzu kommen
Wahlveranstaltungen, die der Studierende nach eigenem Ermessen wählen kann. Alle Studienleistungen können in
unterschiedlichen Formen erbracht werden. Im Grundstudium wird eine umfassende Grundlagenarbeit empfohlen. Neben den
obligatorischen Grundlagenkursen, die jeweils vor, bzw. in der vorlesungsfreien Zeit belegt werden müssen, werden
die weiterführenden Grundlagen so weit wie möglich in die Projektarbeit integriert.
Interdisziplinäres Arbeiten ist das Ziel der Ausbildung mit dem Schwerpunkt Szenografie an der HfG.
Vor allem das Berufsbild des Bühnenbildners, auf den sich die Ausbildung bezieht, ist derzeit im Wandel begriffen.
Der Weg zeigt weg von der klassischen Theaterbühne hin zum medienorientierten Arbeiten beim Fernsehen, Film und
Eventagenturen, zur Vernetzung mit dem Ausstellungs- und Licht-Design unter Einbeziehung neuer Technologien
(Interaktiver Systeme, Videoprojektion, 3-D Simulation, Internet, CD-Rom, CAD).
Zentrum dieses Netzes ist die experimentelle Raumgestaltung durch konkrete Projektarbeit, bei der die oben genannten
Techniken zur Anwendung kommen hin bis zum Videoclipdesign, Videospieldesign, der Popkonzertbühne, dem
Theaterenvironment.
Im Verlauf des Studiums wird die Entwicklung und Realisierung eigenständiger Performances, von Ausstellungskonzepten
und Videos den Schwerpunkt bilden.
Zentrale Bedeutung bekommt damit auch das Szenografieparallelfach Ausstellungsdesign, dem Grundlagenfach
Architektur, sowie das Einbeziehen der anderen Fachbereiche Medienkunst, Grafik- und Produktdesign, der
Kunstwissenschaft und Philosophie.
Studienelemente sind Veranstaltungen, die in Form von Übungen, Seminaren, Vorlesungen, Gruppen- oder
Einzelkorrekturen und Exkursionen abgehalten werden.
Im Grundstudium wird ein umfassender Besuch der Grundlagenkurse auch in der vorlesungsfreien Zeit erwartet, um die
erarbeiteten Technologien während der Übungen und Projekte anwenden zu können.
Die Arbeit an einem Projekt erfolgt einzeln oder als Gruppenarbeit unter Anleitung und Korrektur des Lehrenden. Hier
sind fachübergreifende und auch hochschulübergreifende internationale Projekte das Ziel.
Praktika stellen den Bezug zwischen Hochschulstudium und Praxis her und sind zusätzliche Elemente des Studiums. Ein
ca. achtwöchiges Grundpraktikum soll allgemeine Kenntnisse von der Arbeit beim Fernsehen, im Theater und im
Ausstellungsbereich vermitteln. Ein Hauptpraktikum von ca. 3 Monaten Länge soll studienbegleitend in die Praxis
einführen.