Können Fotos Monumente der verstörender Ästhetik sein? Ja, sie können. Micha Gordin schafft mit seiner Konzeptfotografie bleibende Sinneseindrücke. Schon vor längerer Zeit habe ich dieses Foto im Internet gesehen und es bliebt mir ins Gedächtnis regelrecht eingebrannt. Nun wollte ich wissen, was und wer hinter diesen schwarz-weißen Aufnahmen steckt. Micha Gordin wurde 1949 geboren und verbrachte seine Kindheit in Litauen. Die Zeit nach dem Krieg in einem von der Sowjetunion okkupierten Land prägten ihn sehr stark, so dass er selbst von sich behauptet, dass seine „Wurzelkultur“ eine russische sei.
Micha Gordin war schon in frühen Jahren von dem starken Wunsch getrieben einen eigenen Stil, ja sogar seine eigene Vision der Kunst/Fotografie zu entwickeln. Nach einigen Versuchen in der Dokumentarfotografie (daher wohl die Liebe zu schwarz-weiss) legte er seine Kamera bei Seite und beschäftigte sich intensiv mit der russischen Literatur (Dostoevsky, Bulgakov) und Cinematographie (Tarkovsky, Parajanov). Sein Wunsch wurde immer stärker mit der Fotografie seine eigenen Gefühle und Gedanken zu visualisieren. Und so stand für Misha Gordin bald fest, dass er keine Menschen oder Gegenstände fotografieren wollte, sondern Konzepte.
Der Foto-Künstler ist unter beiden Namen zu finden: Micha Gordin oder Misha Gordin.
Übersicht der Fotos von Micha Gordin

Mit 28 Jahren wanderte er in die USA und nahm nur zwei Fotos mit. Nach seinen eigenen Worten waren es zwei Buchstaben aus denen er sein eigenes Alphabet entwickelt hat.