Als Fokus oder Brennpunkt einer optischen Linse, eines Hohlspiegels oder eines Antennen-Reflektors wird in der geometrischen Optik der Ort bezeichnet, in dem parallel zur optischen Achse einfallende Lichtstrahlen durch das optische Element gebündelt werden.
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Es gilt auch die Umkehrung. Strahlen, die vom Fokus eines optischen Elements ausgehen, werden von diesem so gebrochen oder reflektiert, dass sie im Weiteren parallel zu einander und zur optischen Achse verlaufen.
Der Fokus befindet sich auf der optischen Achse in einem definierten Abstand, der Brennweite, von der Hauptebene des optischen Systems. Er ist also eine Eigenschaft des optischen Systems und nicht abhängig von der Aufnahmesituation, insbesondere nicht von der vorgenommenen Fokussierung.
Allerdings gibt es Linsensysteme, deren Brennweite (und also deren Fokus) sich durch Verschiebung der Linsen gegeneinander verändern lässt (Zoomobjektive).
Je nach Ausführung der Linse bzw. des Spiegels gelingt die Vereinigung der Strahlen mehr oder weniger vollkommen (siehe auch: Abbildungsfehler). Weil sich die Lichtstrahlen nicht perfekt in einem Punkt treffen, ist der Begriff Brennpunkt nicht völlig korrekt.
All das gilt nicht nur für den sichtbaren Spektralbereich, der im Bereich von 400nm bis 700nm liegt; auch ultraviolette oder Wärmestrahlung kann durch Linsen oder Spiegel in einem Fokus (Brennpunkt) gebündelt werden. Wird mit einem Brennglas (siehe auch: Lupe) Sonnenlicht gesammelt, ist eine sehr hohe Energiedichte erreichbar. Diese reicht aus, um beispielsweise Papier zu entzünden (von daher resultiert auch der Name Brennpunkt; nicht im sichtbaren Spektralbereich liegendes Licht wird im Fokus gebündelt und mag gegebenenfalls energetisch bedingt dazu in der Lage sein, das Papier wie oben erwähnt zu entzünden).