Als fotografische Verfahren wird die Gesamtheit aller Techniken in der Fotografie bezeichnet, die der Erzeugung eines negativen fotografischen Bildes dienen. Bei den Negativ-Verfahren verändert sich das Material umgekehrt dem Helligkeitsgrad und der Farbe des Lichtes: Dunkles wird hell, Helles wird dunkel. Um ein für den Menschen originalgetreues Bild zu erhalten, muss der Prozess dann noch einmal umgekehrt werden (Negativ-Positiv-Verfahren).
Die Bezeichnung Negativ-Positiv-Verfahren bedeutet einfach, dass zuerst ein Negativ erzeugt wird, von dem dann beliebig viele Positiv-Abzüge hergestellt werden können. Dieses Negativ wird nicht auf einem Papier, sondern auf einem an sich transparentem Film erzeugt
Wichtige Negativ-Verfahren
Zu den wichtigsten frühen fotografischen Negativ-Verfahren gehören:
Heliographie (um 1816), erste fotografische Versuche von Nicéphore Niépce
Fotogenische Zeichnung, zwischen 1834 und 1839, William Henry Fox Talbot
Kalotypie (bzw. Talbotypie; 1841), William Henry Fox Talbot
Fotografie (1839), Namensgebung für Talbots Verfahren etwa gleichzeitig durch John F. W. Herschel und Johann Heinrich Mädler
Steinheil-Verfahren (1839), Carl August von Steinheil
Albumindruck (1848), Niepce de Saint-Victor
Nasses Kollodiumverfahren (bzw. Kollodium-Nassplatte; 1850/51), Frederick Scott Archer und Gustave Le Gray
Gelatine-Trockenplatte (1871), Richard Leach Maddox
Erfinder des Negativ-Verfahrens: William Henry Fox Talbot (1844)
Talbot war ein gut ausgebildeter und erfolgreicher Angehöriger der englischen Oberschicht. Er entwickelte das Prinzip des Negativ-Positiv-Verfahrens, das die Vervielfältigung eines fotografischen Bildes durch Abzüge vom Negativ ermöglichte. Es wurde zur Grundprizip aller fotografischen Prozesse seit etwa 1860.